Eine literarisch-musikalische Hommage an Nelly Sachs (28. Oktober 2015)

"Lasst uns das Leben wieder leise lernen."

Eine literarisch-musikalische Hommage an Nelly Sachs (1891 - 1970) von Jost Hasselhorn (Idee und Sprecher) und Florian Mayer (Violine)

Mittwoch, 28. Oktober 2015 | 19.30 Uhr | Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde zu Dresden
(Hasenberg 1 | 01067 Dresden)

Ein Abend zum Innehalten und Nach-Denken – über eine Frau, die gleichermaßen Berliner Industriellentochter und jüdisches Wohlfahrtskind war, die sich in der deutschen Sprache Heimatrecht ertrotze und zugleich sich daran wund schrieb: Nelly Sachs. 

Im Mai 1940 ist sie mit ihrer Mutter buchstäblich im letzten Moment nach Stockholm geflohen, um der Deportation in ein Konzentrationslager zu entgehen. An ihrem 75. Geburtstag (10. Dezember 1966) erhielt Nelly Sachs (zusammen mit Samuel Joseph Agnon) in Oslo den Literaturnobelpreis „für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Stärke interpretieren“. In ihrer kurzen Dankesrede auf Deutsch zitierte sie ein eigens für diese Zeremonie geschriebenes Gedicht, in dem es heißt: „An Stelle von Heimat halte ich die Verwandlungen der Welt“. Als erste Frau erhielt sie bereits 1965 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In einem ihrer Briefe schrieb sie: „Der Tod war mein Lehrmeister. Wie hätte ich mich mit etwas anderem beschäftigen können, meine Metaphern sind meine Wunden. Nur daraus ist mein Werk zu verstehen.“ 

Jost Hasselhorn, 1962 in Celle geboren, studierte Germanistik und Philosophie an den Universitäten in Düsseldorf und Tübingen. Schwerpunkte seiner Studien waren die Literatur des 20. Jahrhunderts und die Theaterpädagogik. Er lebte und arbeitete von 2001 bis 2014 in Dresden. Seit über zwanzig Jahren stellt er literarische Programme zusammen und vermittelt die Vielfalt jenes literarischen Kanons, in dem es um Mündigkeit des Bürgers, Gerechtigkeit und Friedensfähigkeit geht.

Florian Mayer, geboren 1974, studierte bis 2003 klassische Violine an der Hochschule für Musik in Dresden. Seit Jahren begeistert er durch Originalität und charismatische Bühnenpräsenz ein ständig wachsendes Publikum. Der studierte "Klassiker" liebt das Experiment und setzt auf Vielseitigkeit. Vom klassischen Violinabend über die freie Improvisation bis hin zum weiten Feld der Jazz- und Popmusik spannt er gekonnt den musikalischen Bogen. Im April 2014 erschien seine Debüt-CD "Florian Mayer – 11 Präludien für Violine solo". Weitere Informationen zu Florian Mayer unter www.flomay.de

Der Eintritt ist frei. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den 
Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V.

Sie sind herzlich willkommen! 

Eine Veranstaltung des Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch die Jüdische Gemeinde zu Dresden. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der 19. Jüdischen Musik- und Theaterwoche Dresden (25.10. - 8.11.2015) statt. Deren Motto lautet: "heimat. babylon".