Dankeschön: Fluthilfe in der Neuen Synagoge zu Dresden

Hochwasser im Juni 2013 | Jüdische Gemeinde zu Dresden | Hasenberg 1 | 01067 Dresden
 

Chronik der Ereignisse (2. - 13. Juni 2013)

2. Juni 2013: Am Sonntag Nachmittag begingen wir noch ganz entspannt die Vernissage zur Ausstellung "Schöpfung" von Irina Chipowski im Gemeindezentrum. Bereits am Abend baten wir auf Facebook um Hilfe für den benachbarten Studentenclub Bärenzwinger, denn dort wurde die Hochwassergefahr frühzeitig erkannt.

3. Juni 2013: Wenige Stunden später waren wir selbst auf Hilfe angewiesen, drohte doch der Neuen Synagoge das gleiche Schicksal wie beim Hochwasser im August 2002. Damals wurden die beiden Untergeschosse von Synagoge und Gemeindehaus überflutet und ein Großteil der Haustechnik zerstört, nicht einmal ein Jahr nach der Einweihung beider Gebäude. Dank Mundpropaganda und vieler Facebook-Aufrufe bekamen wir umgehend Hilfe, unter anderem von Schülern, Studenten, Gemeindemitgliedern, Bundeswehrsoldaten, Feuerwehrmännern, Passanten und Touristen. So konnte der wertvolle Buchbestand zügig im Untergeschoss der Synagoge gesichert und der Notausgang mit Sandsäcken geschützt werden.

5. Juni 2013: Ein weiterer Hilfseinsatz wurde am Mittwochabend notwendig, zeichnete sich doch das Eindringen des Hochwassers im Untergeschoss der Synagoge ab. Wie schon wenige Tage zuvor kamen im Nu vor allem Schüler, Studenten und Touristen, um gemeinsam mit Mitgliedern, Mitarbeitern und Freunden der Jüdischen Gemeinde den wertvollen Buchbestand zu evakuieren. 

6. Juni 2013: Gerade rechtzeitig, denn am Donnerstag bahnte sich das Hochwasser seinen Weg in den Keller der Synagoge. Da es sich aber im Laufe des Tages deutlich unter dem Höhepunkt des Jahres 2002 einpegelte, waren die Schäden gering.

7. Juni 2013: Wir können wieder aufatmen. Die Gefahr ist vorüber, das Hochwasser zieht sich allmählich zurück, die Neue Synagoge ist wieder frei, der Damm schützt den Studentenclub Bärenzwinger und die Jüdische Gemeinde zu Dresden beging ganz entspannt den Schabbat. Rabbiner Alexander Nachama würdigte in seiner Predigt die großartigen Hilfsmaßnahmen der Facebook-Armee und die gelebte Solidarität der Menschen untereinander. Etwas Vergleichbares hatte er noch nie erlebt.

13. Juni 2013: Gut 30 Helferinnen und Helfer der Facebook-Armee folgten unserem letzten Aufruf, die letzten Spuren des Hochwassers zu beseitigen, darunter viele alte und neue Gesichter (inkl. zwei Touristen aus der Schweiz) sowie Mitglieder und Freunde der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. Nach eineinhalb Stunden waren die während des Hochwassers evakuierten Bücher wieder im Keller der Synagoge und auch die letzten Sandsäcke verschwunden. Als Dankeschön gab es gut gekühltes koscheres Bier aus Israel, "merci" und einen Rundgang mit Dr. Nora Goldenbogen, der Vorsitzenden der Gemeinde.

Die Jüdische Gemeinde zu Dresden und der Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V. danken allen jenen, die uns und unsere Nachbarn in den vergangenen Tagen und Wochen tatkräftig unterstützt haben. Das war und ist einfach großartig! 

DANKESCHÖN!

Fotos vom Hochwasser und den Hilfseinsätzen finden Sie HIER