Chronik


1377
Erste Erwähnung einer mittelalterlichen Synagoge in Dresden. Sie befand sich am heutigen Jüdenhof auf dem Platz des Johanneums (Verkehrsmuseum Dresden)

1411
Konfiszierung der Synagoge durch den Landesherrn, spätere Nutzung des Gebäudes durch die Stadt Dresden als Waffen- und Pulverhaus, Getreidespeicher, Brauhaus und in Jahrmarktzeiten als Gewandhaus

1700
Aufenthaltsgenehmigung durch August den Starken für die ersten jüdischen Familien in Dresden nach einem über Jahrhunderte geltenden Niederlassungsverbot

1751
Erlaubnis zur Einrichtung eines jüdischen Friedhofs (heute Alter Jüdischer Friedhof) in der Judengasse (heute Pulsnitzer Straße 12) in der Dresdner Neustadt. Die Gottesdienste fanden noch viele Jahrzehnte ausschließlich in Privatsynagogen statt

14. Mai 1837
Formal-rechtliches Zugeständnis an die Juden Sachsens, sich zu Religionsgemeinschaften zu vereinen, Grundstücke zu erwerben, Schul- und Bethäuser zu errichten. Gründung der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden

1. November 1837
Unterzeichnung eines Kaufvertrages durch die Gemeinde für einen Bauplatz am früheren Gondelhafen unterhalb der Brühlschen Terrasse

21. Juni 1838
Grundsteinlegung der Synagoge

8. Mai 1840
Feierliche Weihe der von Gottfried Semper entworfenen Synagoge, deren Grundriss durch eine Metallschiene im Innenhof der heutigen Neuen Synagoge nachgezeichnet ist

um 1900
Beginn der Blütezeit der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, die auf über 5.400 Mitglieder anwächst

um 1932
umfasst die Israelitische Religionsgemeinde zu Dresden ca. 5.000 Mitglieder

1933
Erste antijüdische Maßnahmen in Dresden, Verhaftungen und Beginn der Emigration von jüdischen Bürgern

9./ 10. November 1938
Inbrandsetzung und Zerstörung der Semper-Synagoge in der Reichspogromnacht. Verwüstung und Plünderung jüdischer Geschäfte sowie zahlreiche Verhaftungen von Juden. Die Israelitische Religionsgemeinde zu Dresden muss für den Abriss der Synagoge aufkommen. Rettung eines Davidsterns der Semper-Synagoge durch den Feuerwehrmann Alfred Neugebauer

1942
Beginn der Deportationen von Juden und Bürgern jüdischer Herkunft aus Dresden in Ghettos und Konzentrationslager

1945
Herbst: Neubeginn jüdischen Lebens in Dresden im Gemeindehaus auf der Bautzner Straße 20. Die Jüdische Gemeinde zu Dresden umfasst weniger als 100 Mitglieder

1949 / 1950
Bau einer neuen Synagoge aus den Trümmern der zerstörten Begräbnishalle auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in der Fiedlerstraße

18. Juni 1950
Feierliche Weihe der Synagoge. Der von Alfred Neugebauer gerettete Davidstern der zerstörten Semper-Synagoge schmückt seitdem die Kuppel

1989
Die Jüdische Gemeinde zu Dresden umfasst nur noch 61 Mitglieder und ist zugleich die zweitgrößte Jüdische Gemeinde in der DDR

1990
Allmähliches Anwachsen der Mitgliederzahl der Jüdischen Gemeinde zu Dresden durch die Zuwanderung von jüdischen Bürgern aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion

1996
Gründung des Förderkreises (seit 1997 Fördervereins) „Bau der Synagoge Dresden“

1996/ 1997
Europaweiter Architektenwettbewerb zum Bau einer neuen Synagoge am Hasenberg. Die Wahl der Gemeinde fiel auf den dritten Preis, den Entwurf des Architekturbüros Wandel, Hoefer, Lorch + Hirsch aus Saarbrücken/ Frankfurt a. M.

Januar 1998
Dr. Salomon Almekias-Siegl wird Sächsischer Landesrabbiner. Als Rabbiner und Kantor ist er zuständig für die drei Jüdischen Gemeinden in Chemnitz, Leipzig und Dresden. 

9. November 1998
Erster Spatenstich für die Neue Synagoge zu Dresden

21. Juni 2000
Grundsteinlegung für die Neue Synagoge am Jahrestag der Grundsteinlegung der Semperschen Synagoge

16. März 2001
Richtfest der Neuen Synagoge zu Dresden

9. November 2001
Feierliche Weihe der Neuen Synagoge zu Dresden

11. November 2001
Tag der offenen Tür mit mehr als 6.000 Besuchern

2002
Auflösung des Fördervereins "Bau der Synagoge Dresden" und Gründung des Freundeskreises Dresdner Synagoge e.V.

6. - 13. November 2011
Die Jüdische Gemeinde zu Dresden begeht mit einer Festwoche das zehnjährige Jubiläum der Weihe der Neuen Synagoge zu Dresden. Die Gemeinde umfasst 750 Mitglieder.

31. Dezember 2011
Nach 12 Jahren Amtszeit geht der Sächsische Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl in den Ruhestand. Seit 1998 war er für die drei sächsischen Gemeinden Chemnitz, Dresden und Leipzig zuständig.

10. Juni 2012
Der Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V. begeht sein 10-jähriges Bestehen mit einem Festakt.  

14. - 28. Oktober 2012
In Dresden findet die 16. Jüdische Musik- und Theaterwoche statt. Im Mittelpunkt steht das Thema "Auf den Spuren der Sepharden - Jüdisches Leben rund um das Mittelmeer". Mehr als 3.300 Besucher kommen zu den 50 Veranstaltungen des Festivals.  

1. November 2012
Alexander Nachama wird neuer Rabbiner und Kantor der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. Damit hat die Dresdner Gemeinde nach 70 Jahren wieder einen eigenen Gemeinderabbiner.